Wieder eine unbequeme aber nicht minder amuesante Busfahrt in den Knochen
Am Abend des 29.09. brachen wir wieder via Sleepingbus von der Hauptstadt Vientiane nach Pakse auf. Grundsaetzlich war unheimlich wenig Platz fuer alle Passagiere. Die schmalen Schlafliegen im Bus verfuegten gerade mal ueber die Ma(sz)e eines Durchschnittsasiaten. Gluecklicherweise war der Bus ungewoehnlicherweise nicht vollstaendig ueberladen (wir transportierten Reissaecke, Bratpfannen, Motorroller...) und so konnten wir ein gegenueberliegendes Doppelbett (also ein Bettchen) jeweils fuer uns beanspruchen. Demnach schliefen wir recht gut und die 12h Holperfahrt vergingen auf angenehme Weise.
In Pakse angekommen begannen wir auch hier den Tag morgens 8 Uhr mit einem Pancake with Bananas und einem sehr gutem Kaffee. Schliesslich ist dieser Teil von Laos fuer den hervorragenden Kaffeeanbau bekannt.
Im gegenueberliegenden Hotel kamen wir zu guten Preisen unter. Am selben Tag entschieden wir uns fuer eine Rollertour. Strassenregeln scheint keiner ernst zu nehmen, aber irgendwie scheint es zu funktionieren. Wir fuhren durch wirklich armselige kleine Doerfer, die Armut ist unglaublich, alles ist schmutzig. Dennoch gewinnt man viel mehr Naehe zur Umgebung wenn man nicht in einen Bus oder Minivan durch die Orte kurvt. Es war wirklich toll!
Nicht so toll war allerdings, dass sich einer von uns eine Entzuendung am Auge zugezogen hat. Am 01.10. suchten wir daher einen Arzt auf. Unser Reisefuehrer verriet uns, dass ganz in der Naehe unseres Hotels ein Arz eine Praxis habe, der seine Weiterbildung in Deutschland absolvierte. Beim Gespaech mit dem sehr netten HNO-Arzt stelte sich heraus, dass er zum einen an der Uniklinik in Dresden gearbeitet hatte und zum anderen von 1984 bis 1993 im Kreisklinikum Pirna Arzt gewesen ist. Unglaublich :)
Er schickte uns weiter, zu einem Augenarzt. Wir kamen an: Eine kleine heruntergekommenen Praxis, der Augenarzt schien bereits auf uns zu warten. Wieso oft in den letzten Wochen hiess es: v e r t a u e n. Nachdem die Diagnose gestellt war (nichts Ernstes) gab er uns bunte Pillen in einem Tuetchen mit unzureichender Beschriftung sowie Tropfen mit. Die Pillen blieben unangetastet, die Tropfen halfen hervorragend!
Gleich im Anschluss ging es weiter mit dem Roller auf 1200 m ins Bolavengebirge zu Mr. Coffee, einem Niederlaender, der seiner Heimat entsagte hatte und vor 4 Jahren nach Suedlaos kam, um dort Kaffeeplantagen zu bewirtschaften. Solche Typen trifft man hier zu hauf, Typen, die NEIN sagen zu Zivilisation und Krankensystem und sich nach vielen Jahren der Abszinenz eines Besseren belehren lassen.
Wie Horst: Wir trafen Horst am Abend in einer Kneipe. Er war auch ein Aussteiger. Er erzaehlte uns aus seinem Leben:
Vor 17 Jahren kam er voller Hoffnung nach Thailand, die Straende seine hier so toll und die Frauen so nett.. Er fiel drauf rein. Nach 5 Jahren Ehe mit einer Thailaenderin stellte sich heraus, dass sie nur an sein Geld wollte. Ueberraschung. Er krempelte alles um und zog in einen anderen Ort Thailands, viele Schicksalsschlaege ereilten ihn, zu lang, um alles zu beschreiben.... Die Quintessenz seines Lebens ist allerdings erwaehnenswert: Er vermisse Deutschland und ist nach wie vor stolz, Deutscher zu sein. Er sagt, das Gedankengut, die Werte und Anschauungen der Deutschen/Europaer seien unheimlich wertvoll.
Darauf Bezug nehmend verwies er auf laotische Verhaeltnisse: Schulen, die hier von Hilfsorganisationen gebaut wuerden, haetten zum Teil nur kurz Bestand. Sobald die Hilfskraefte nach Aufbau der Schulen das Land verlassen haben, werden Tueren ausgebaut, Fenster ausgebaut... Ein armer Haufen Menschen...
Am 2.10. ging es auf zu den 4000 Islands in Laos. In einem derart abgefrakten Vehikel (ueber 300.000 km auf dem Buckel), unglaublich. Aber fuer 3h war das ok.. Nahazu nichts ging mehr an der Karre, wir hatten Glueck, dass wir vorn im Auto sitzen konnten.
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